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Timothy Randall: "Unzureichendes Wissen über China"

Der Stipendiat Timothy Randall möchte durch das China-Kolleg unter anderem Chinas Rolle in der globalen Entwicklungspolitik besser verstehen.

Wer sich im internationalen Kontext mit Ökonomie beschäftigt, kommt an China als Volkswirtschaft und Absatzmarkt kaum vorbei. Zugleich spricht man heute von China als systemischem Wettbewerber oder systemischem Rivalen Europas – ein Begriff, der interessanterweise vom Bundesverband der Deutschen Industrie, nicht von Politikerinnen und Politikern, geprägt wurde.

Wissenslücken schließen

Grundsätzlich denke ich, dass das Wissen zur Beurteilung Chinas in Deutschland nicht ausreichend ist. Auch während meines Studiums wurde China leider nie explizit thematisiert, so dass ich hoffe, durch das China-Kolleg diese Wissenslücke zumindest teilweise schließen zu können. Da ich mich sehr für Entwicklungspolitik interessiere, belege ich die Arbeitsgruppe zu den neuen Seidenstraßen bei Anja Senz und Yi Zhu von der Universität Heidelberg. In der Arbeitsgruppe machte uns Professorin Senz etwa darauf aufmerksam, wie unkritisch im politischen Diskurs und der medialen Berichterstattung bestimmte Narrative, etwa zur neuen Seidenstraße als detailliert durchgeplantem Entwicklungsprojekt, übernommen werden.

Werte vertreten

Im Hinblick auf die künftigen bilateralen Beziehungen hoffe ich, dass Deutschland gegenüber China weiterhin eine wertebasierte Außenpolitik verfolgt und auf Missstände etwa im Bereich der Menschenrechte hinweist. Falls notwendig, muss dies aus meiner Sicht auch mit einem Abbau wirtschaftlicher Abhängigkeiten einhergehen.

Timothy Randall ist 26 Jahre alt und studiert im Doppelmasterprogramm International Economic Policy und Economics and Management of Government and International Organizations in Paris und Mailand.

Der Beitrag erschien im Jahresbericht 2021 der Studienstiftung.

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Stand: Mai 2022