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Pepe Droste: "Im Grunde forsche ich ständig…"

Wir stellen Pepe Droste (Germanistik, Uni Münster) vor, der in seiner Promotion der Frage nachgeht, in welchen Kontexten und wozu Menschen einander mit dem Namen anreden. Wenn er nicht gerade forscht, engagiert er sich zum Beispiel im Verein Erasmus Münster für internationale Verständigung. Sein „Benzin“ für das Finden neuer Ideen ist der Austausch mit anderen. Dazu gehört für ihn auch das Netzwerk inspirierender Mitstipendiatinnen und -stipendiaten, das ihm die Förderung der Studienstiftung bietet.

Welcher Forschungsfrage gehen Sie nach und welchen Beitrag zu Wissenschaft und/oder Gesellschaft erhoffen Sie sich damit?

Mein Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, in welchen Kontexten und wozu Menschen ihre Interaktionspartnerinnen oder -partner mit Namen anreden. Meine Untersuchung verspricht nicht nur fachliche Beiträge zur Namens- und Gesprächsforschung zu leisten, sondern darüber hinaus ebenso das gesellschaftliche Verständnis von Sprache an sich zu fördern wie wichtige Inhalte bei der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache und Gesprächsrhetorik auf „empirische Füße“ zu stellen.

Was hat Sie an der bisherigen Arbeit an Ihrem Projekt am meisten überrascht?

Als ich mein Promotionsprojekt begonnen habe, kannte ich kaum jemanden aus meinem Forschungsfeld persönlich, sondern nur ihren „Output“. Seitdem habe ich sehr viele dieser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen persönlich kennengelernt. Mich überrascht immer wieder, wie klein die Welt sein kann und wie viel vom Menschen in wissenschaftlichen Untersuchungen eigentlich steckt.

Wie würden Sie Ihr persönliches Verhältnis zu Ihrem Projekt beschreiben?

Ich halte es bei wissenschaftlichen Projekten für wichtig, zwischen Phasen der Kontemplation und Distanzierung zu wechseln: Kontemplation sorgt für die nötige Tiefe und Genauigkeit, Distanzierung für die überaus wichtige Um- und Übersicht.

Wann bzw. in welchem Umfeld kommen Ihnen die besten Ideen für Ihre Forschung?

Ich habe Ideen an den Kanälen von Venedig, im Flugzeug über den Wolken und ganz einfach am Schreibtisch entwickelt – reines „Benzin“ für die Kreation von Ideen ist für mich allerdings der Dialog mit dem Anderen.

Was tun Sie, wenn Sie nicht an Ihrem Projekt forschen?

Im Grunde forsche ich ständig… Ich genieße es, immer wieder gleichzeitig leidenschaftlich zu lachen, zu kochen und essen, Fahrrad zu fahren sowie mich nicht zuletzt im Erasmus Münster e.V. für internationale Verständigung und Kosmopolitismus zu engagieren.

Welche Vorzüge hat das Promovieren mit einem Stipendium der Studienstiftung?

Promovieren mit einem Stipendium der Studienstiftung ist eine Singularität: Man ist in einem Netzwerk inspirierender Menschen integriert; sehr viele Entscheidungen befinden sich im Spielraum des eigenen Ermessens – und man steht gleichzeitig in einer außerordentlichen, motivierenden Tradition exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.