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05/04/2024

Ehemaliger Präsident der Studienstiftung erhält Bundesverdienstkreuz Erster Klasse

Bonn, 5. April 2024. Der Jurist Professor Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Zimmermann hat als Präsident der Studienstiftung von 2011 bis 2023 mit großem persönlichen Einsatz Deutschlands größtes und ältestes Begabtenförderungswerk geprägt. Die Auszeichnung wird ihm am 5. April 2024 durch Senatorin Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, verliehen.

„Zum Geiste der Studienstiftung gehört die Bereitschaft, Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen“, resümierte Zimmermann 2015 angesichts der Flüchtlingskrise, auf die die Studienstiftung mit einem Projekt- und Spendenaufruf für Geflüchtete an die Geförderten reagierte. Diese Haltung leitete auch wesentlich sein eigenes Amtsverständnis.

„Prof. Dr. Reinhard Zimmermann zeichnet sich durch ein herausragendes sowie ungewöhnlich umfangreiches und breitgefächertes Engagement für die Allgemeinheit aus. Er gestaltete die ehrenamtliche Präsidentschaft der Studienstiftung weit über die regelmäßige Gremien- und Repräsentationsarbeit hinaus und füllte dieses Amt durch seine persönliche Teilhabe und Teilnahme an einer Vielzahl von Diskussionsräumen mit Stipendiatinnen und Stipendiaten, Ehemaligen sowie Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten“, so Professor Dr. Ansgar Büschges, Vizepräsident der Studienstiftung.

In seiner Präsidentschaft war es Zimmermann nach dem Aufwuchs der Gefördertenzahlen um mehr als 50 % in den Jahren 2006 bis 2009 ein zentrales Anliegen, die Studienstiftung in ihrem Kern zu bewahren und sie gleichzeitig dort, wo es notwendig war, weiterzuentwickeln. Dies bedeutete ab 2011 insbesondere den Ausbau und die Diversifizierung der ideellen Förderformate. Hierzu trugen unter anderem zusätzliche Akademien und Kollegs bei, die zudem eine stärkere thematische Fokussierung und internationale Ausrichtung als die „klassischen“ Formate aufweisen, aber auch die Ausweitung von Angeboten zur beruflichen Orientierung sowie eine 2014 eingeführte Programmlinie Gesellschaft gestalten, die Geförderte in ihrem gesellschaftlichen Engagement finanziell sowie ideell unterstützt. 

Mit einem klaren Kompass und großer Integrationskraft stieß Zimmermann Veränderungsprozesse und die Diskussion von Grundsatzfragen an. Wichtig war ihm hierbei, die Perspektiven von Geförderten, Vertrauensdozent:innen, Ehemaligen und weiteren Stakeholdern aufzunehmen und einzubeziehen. Unter seiner Führung entstanden auf diese Weise vielfältige, wegweisende Positionierungen der Studienstiftung zu wertebezogenen und aktuellen Fragen, die das Profil der Institution schärfen.

„Reinhard Zimmermann verkörpert als Person paradigmatisch, was die Studienstiftung ausmacht – nämlich ein großes wissenschaftliches Ethos, fachliche Exzellenz und eine breite Intellektualität, gepaart mit Neugier und Diskussionsfreude sowie dem selbstlosen Einsatz für andere und unser Gemeinwesen“, resümiert Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung.

Sein Wirken in der Studienstiftung würdigte die Institution 2023 auch in einer anlässlich seines Ausscheidens aus dem Amt veröffentlichten Bilanzschrift, welche die wichtigsten Meilensteine seiner Präsidentschaft sowie seine über die Jahre verfassten programmatischen Essays rund um Themen der Begabtenförderung und ihre gesellschaftlichen Wirkungen versammelt.

Engagement für Wissenschaft und Gesellschaft 

Zimmermann studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg. Nach seinen Staatsexamina und der Erlangung der Doktorwürde 1978 folgte er 1981 dem Ruf auf den W. P. Schreiner-Lehrstuhl für Römisches Recht sowie Rechtsvergleichung an der Universität Kapstadt. 1988 nahm er eine Professur für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung an der Universität Regensburg an. 2002 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er seitdem als Affiliate Professor an der Bucerius Law School lehrt und von 2002 bis 2022 dem Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht als Direktor vorstand. 1996 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft, 2023 den Antonio-Feltrinelli-Preis der Accademia dei Lincei in Rom. Ehrendoktorwürden wurden Zimmermann von den Universitäten Chicago, Aberdeen, Maastricht, Lund, Kapstadt, Edinburgh, Lleida, Stellenbosch, McGill, Lublin und Santiago de Chile verliehen. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Universitäten Berkeley und Yale in den USA sowie nach Cambridge und Oxford in Großbritannien.

Auch außerhalb der Studienstiftung hat sich Zimmermann in vielfältiger Weise in der akademischen Selbstverwaltung engagiert: So war er von 2011 bis 2015 Vorsitzender der Zivilrechtslehrervereinigung, zudem von 2014 bis 2022 Vorsitzender der Gesellschaft für Rechtsvergleichung und 2010 Vorsitzender des Gründungsausschusses des European Law Institute, dessen Senatssprecher er seit 2017 ist. Der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft stand er von 2006 bis 2010 als Vorsitzender vor; von 2011 bis 2023 war er Wahlsenator der Max-Planck-Gesellschaft.

Zimmermann ist Alumnus der Studienstiftung, wirkte seit 1976 regelmäßig ehrenamtlich als Dozent auf zweiwöchigen Sommerakademien sowie als Auswahlkommissionsmitglied mit, war von 1992 bis 2002 Vertrauensdozent und von 2004 an stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums. 2011 wurde er zum Präsidenten der Studienstiftung gewählt und bis zum Erreichen der geltenden Amtszeitbegrenzung für Gremienmitglieder der Studienstiftung von zwölf Jahren zweimal im Amt bestätigt. Ihm folgt seit Juni 2023 der Entwicklungsbiologe und Rektor der Universität Bonn Professor Dr. Dr. h.c. Michael Hoch an der Spitze von Deutschlands größtem und ältestem Begabtenförderungswerk.

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