Marius Möhler
© PrivatSteckbrief
- Geboren 1989 in Augsburg
- Studium in Heidelberg, Lima und Yale (B.Sc. Psychologie und B.Sc. VWL)
- Zunächst in der Strategieberatung McKinsey tätig
- Seit 2016 freiberuflicher Berater für Organisationen im öffentlichen und sozialen Sektor
- Begeisterter Rennradfahrer (mit mäßiger Kondition)
Herr Möhler, Sie sind seit 2017 in Harvard – mit welchen Erwartungen an Ihre fachliche und persönliche Entwicklung sind Sie hierhergekommen?
Fachlich hatte ich ziemlich genaue Vorstellungen: Ich wollte mein Wissen zu menschlichem Entscheidungsverhalten vertiefen, vor allem im Bereich der Verhaltensökonomik, um so Veränderungen im öffentlichen und sozialen Sektor voranzutreiben. So hatte ich bereits im Vorfeld eine Vielzahl von Kursen in diesem Bereich ausgesucht – in der Hoffnung, darin ein richtiger Experte zu werden. Meine persönlichen Erwartungen waren eher unspezifisch, außer vielfältige und spannende Kommilitonen kennenzulernen – geht man nicht hauptsächlich für das akademische Angebot an die Universität?
Und welche Ihrer Erwartungen haben sich erfüllt, welche gar nicht?
Ich habe schnell festgestellt, dass sich der Master in Public Administration an der Harvard Kennedy School von einem deutschen Master doch stärker unterscheidet als erwartet. Es ist eine professional school und von daher weniger akademisch ausgerichtet, als ich es erwartet hatte. Statt in die fachliche Tiefe zu gehen, bietet es sich an, die gewaltige Vielfalt an interdisziplinären Kursen auszunutzen. Und das war gut so: Für mein Herzensthema Organisationsentwicklung sah ich plötzlich Synergien und Verknüpfungen zu und zwischen anderen Themen wie Systemtheorie, Digitalisierung, Leadership und Innovation – so hatte ich es vorher nicht gesehen. Auch dass die Uni explizit einen Fokus auf unsere persönliche Entwicklung setzt, ist einzigartig und enorm wertvoll. Die Kurse von Professor Ronald Heifetz sind aus gutem Grund legendär.
Gab es während Ihrer Zeit im McCloy-Programm ein bestimmtes Überraschungsmoment?
Angela Merkel als Rednerin zu unserer Abschlussfeier – wer hätte das gedacht!