Jahresbericht 2013 - page 79

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Promotionsförderung
„Die Käfigtür steht offen“
(E. Bargs-Stahl)
30 junge Frauen, 30 spannende Dissertations-
projekte und 30 Mal die Frage, wie es nach der
Promotion weitergehen soll – so trafen wir uns
Ende November in Bonn zum ersten Kompetenz-
workshop für Doktorandinnen der Studienstiftung.
Bereits am ersten Abend, der dem Kennenlernen
gewidmet war, wurde rasch deutlich, dass uns alle
ähnliche Fragen umtreiben: Gibt es für mich nach
der Promotion einen Weg in die Wissenschaft? Wie
setze ich mich gegebenenfalls auch gegen eine
männliche Vormacht durch? Welche Alternativen
zur Wissenschaft gibt es? Wie komme ich an Infor-
mationen? Mit wem kann ich mich austauschen?
Und wie kann ich ein ambitioniertes Berufsziel mit
einem erfüllten Privatleben in Einklang bringen?
Während der folgenden beiden Tage fanden drei
Workshops statt, in denen wir uns unter Anleitung
von je einem Trainer mit den Themen Karriere-
planung, Work-Life-Balance und Netzwerken
befassten.
Im Workshop Karriereplanung ging es in erster
Linie darum, die richtigen Fragen zu stellen, um
ein Berufsbild zu finden, das zu den persönlichen
Fähigkeiten und Neigungen, zu den Erwartungen
an den Arbeitsplatz, zu den jeweiligen finanziel-
len Bedürfnissen und den eigenen Lebensmotiven
bestmöglich passt. Die sehr anschaulichen Erläu-
terungen der Trainerin Evelyn Bargs-Stahl wurden
ergänzt von Gruppen- und Partnerübungen sowie
Momenten der stillen Selbstreflexion. Zum Bei-
spiel wurden wir aufgefordert, uns eine Situation
ins Gedächtnis zu rufen, in der wir stolz auf uns
selber waren, und diese Begebenheit zwei an-
deren Teilnehmerinnen zu schildern. Die beiden
Zuhörerinnen hatten nun die Aufgabe, anhand
der geschilderten Situation besondere Fähigkei-
ten der Berichtenden zu benennen.
Im Workshop Work-Life-Balance wurden wir alle
überrascht: Anstatt der erwarteten Vorträge zu
Themen wie „Zeitmanagement“ oder „effizientem
Arbeiten“ stellte uns der Coach Oliver Watzal das
Konzept der sogenannten Antreiber vor. Hierbei
geht es um verinnerlichte Anweisungen, denen
man folgt, ohne sich dessen bewusst zu sein, und
die das eigene Verhalten damit oftmals bestim-
men. Die Antreiber werden in fünf Typen unter-
teilt: „Sei stark!“, „Streng dich an!“, „Beeil Dich!“,
„Mach es allen recht!“ und „Sei perfekt!“. Anhand
einer Übung konnten wir erste Erkenntnisse darü-
ber erlangen, welchen Antreibern wir folgen, und
erhielten anschließend Hinweise, wie man mit
seinen persönlichen Antreibern umgehen kann.
Abschließend bekamen wir Anleitungen und Tipps
für gutes Netzwerken, angefangen von einer guten
Gesprächsführung beim Smalltalk bis hin zu dem
gezielten Nutzen des eigenen Netzwerks in allen
Lebenslagen. Die Leiterin des Workshops, Anni
Hausladen, verdeutlichte uns dabei anhand zahl-
reicher Beispiele und Anekdoten, wie die Theo-
rie des Netzwerkens in die Praxis umgesetzt wer-
den kann und mit welchem Erfolg. Hierbei fehlte
manchmal der Bezug zum akademischen Bereich;
trotzdem haben wir viel gelernt und können uns
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