Kompositionsresidenz
Die Studienstiftung vergibt seit 2013 in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn fünfwöchige Residenzstipendien an junge Komponist:innen. In einem Abschlusskonzert kommen die während der Arbeitsphase entstehenden Werke zur Uraufführung.
Mit der Kompositionsresidenz ermöglichen die Studienstiftung und das Beethoven-Haus jungen Komponist:innen in einer konzentrierten wie inspirierenden Arbeitsumgebung zu komponieren und sich über individuelle Frage- und Problemstellungen mit einer Mentorin oder einem Mentor auszutauschen. Bei den Komponist:innen handelt sich um aktuelle oder junge ehemalige Stipendiat:innen der Musikförderung der Studienstiftung. Zum Programm gehört ein öffentliches Abschlusskonzert. Hier werden die neu entstandenen Werke uraufgeführt und vorgestellt.
Als Mentor:innen konnten bislang gewonnen werden:
- Ulrich Alexander Kreppein, seit 2024
- Michael Obst, seit 2023 (im jährlichen Wechsel mit Ulrich Alexander Kreppein)
- Charlotte Seither, 2018 bis 2022
- Jan Müller-Wieland, 2015 bis 2017
- Manfred Trojahn, 2013 bis 2014
12. Kompositionsresidenz mit Abschlusskonzert am 28. September 2024 in Bonn
Vom 25. August bis 29. September 2024 findet die zwölfte Kompositionsresidenz der Studienstiftung in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn mit der Komponistin Jacqueline Butzinger und dem Komponisten Vincent Welz statt. Während der fünfwöchigen Residenz komponieren sie ihre Stücke und werden dabei von Ulrich Alexander Kreppein, Komponist und Professor für Komposition und Theorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, als Mentor bei ihrer Arbeit begleitet.
Am 28. September um 18 Uhr werden ihre Werke beim Abschlusskonzert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn uraufgeführt. Im zweiten Teil des Konzerts wird Philipp Schupelius (Violoncello), der ebenfalls Stipendiat der Studienstiftung ist, gemeinsam mit seinem Duo-Partner Leon Lorenz (Schlagzeug) das Stück „Middle Eastern Children“ des türkischen Komponisten Fazil Say präsentieren. Das Stück, das den beiden jungen Musikern gewidmet ist, wurde im Juni 2024 in der Hamburger Elbphilharmonie uraufgeführt.
Der Eintritt zum diesjährigen Abschlusskonzert ist kostenlos möglich bei vorheriger Anmeldung an avenarius@studienstiftung.de unter dem Betreff „Konzert Kompositionsresidenz 2024“.
Wir bitten um eine Spende zugunsten der Förderstiftung Studienstiftung, die der Studienstiftung des deutschen Volkes zugutekommt.
Jacqueline Julianna Butzinger
Jacqueline Julianna Butzinger (*1998) studierte Musikinformatik/Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, bevor sie zum Masterstudium in Elektroakustischer Komposition bei Wolfgang Heiniger an die Hochschule für Musik Hanns Eisler nach Berlin wechselte. Meisterkurse bei der belgischen Komponistin Annette Vande Gorne eröffneten ihr zudem eine aus der französischen Tradition herausgewachsene Perspektive auf die Elektroakustische Musik und insbesondere auf die Akusmatik.
Hauptschwerpunkt ihrer Arbeit ist die Komposition und Interpretation elektroakustischer Werke und Installationen für Mehrkanal-Lautsprecher-Systeme. Die räumliche Dimension als kompositorischer Parameter sowie die bewusste Umfunktionierung des Lautsprechers zum Instrument sind zentrale Aspekte ihres Schaffens. Weiterhin nimmt die Improvisation mit akustischen Instrumenten und Live-Elektronik sowie die Komposition für Tanz einen wichtigen Stellenwert in ihrem Schaffen ein.
Sie trat unter anderem in der Akademie der Künste Berlin und am Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe auf. Seit 2023 ist sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Vincent Welz
Vincent Welz (*2002) erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht 2017 bei Philipp Vandré in Stuttgart. Nach seinem Abitur an einem Musikgymnasium nahm er 2020 sein Kompositionsstudium in Stuttgart bei Martin Schüttler, Robin Hoffmann und Hannes Seidl auf.
Bereits vor seinem Studium war Vincent Welz mehrfach Preisträger bei Kompositionswettbewerben für Jugendliche, u. a. bei „Jugend komponiert“ Baden-Württemberg (2018), der Kompositionswerkstatt des Arnold Schönberg Center in Wien (2018 und 2020) sowie dem Bundeswettbewerb „Jugend komponiert“ (2019 und 2020). Seit 2022 ist er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Zu seinen bisherigen Arbeiten zählen zwei Orchesterstücke, diverse kammermusikalische Stücke und Solostücke. Das Orchesterwerk mit Sprechdirigat „Maulwurf im Krähennest“ wurde 2024 von den Stuttgarter Philharmonikern uraufgeführt.
Die bisherigen Residenzstipendien im Überblick
11. Kompositionsresidenz 2023
Vom 20. August bis 23. September 2023 fand die elfte Kompositionsresidenz der Studienstiftung in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn mit den Komponisten Elias Jurgschat und Adrian Laugsch statt. Während der fünfwöchigen Residenz komponierten sie ihre Stücke und wurden dabei von dem Komponisten Michael Obst als Mentor bei ihrer Arbeit begleitet.
Am 23. September wurden ihre Werke beim Abschlusskonzert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn uraufgeführt.
Elias Jurgschat (*1995) studierte in Düsseldorf (bei Manfred Trojahn), als Austauschstudent in Zürich (bei Isabel Mundry) und in Dresden Komposition, wo er im Sommersemester 2022 sein Masterstudium bei Mark Andre, Manos Tsangaris und Franz Martin Olbrich abgeschlossen hat. Weitere kompositorische Impulse erhielt er unter anderem von Wolfgang Rihm, Peter Ablinger und Pierluigi Billone.
Adrian Laugsch (*1997) studierte Komposition in Stuttgart und Köln bei Martin Schüttler, Annesley Black und Brigitta Muntendorf sowie Musiktheorie bei Hubert Moßburger. Darüber hinaus eröffneten ihm verschiedene Meisterkurse (Lucerne Festival Academy, Académie Voix Nouvelles, SWR-Vokalensemble-Akademie etc.), u.a. mit Wolfgang Rihm, Brian Ferneyhough, Mark Andre, Oliver Schneller, Isabel Mundry, Jennifer Walshe, Johannes Kreidler, Annette Schlünz und Markus Stockhausen, neue ästhetische Perspektiven. Ein zentraler Aspekt seines künstlerischen Schaffens ist die Rekontextualisierung und Defragmentierung von historisch, (auto)biografisch oder nostalgisch aufgeladenem Material und dessen Konfrontation mit digitalen, multimedialen und theatralen Strategien.
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10. Kompositionsresidenz 2022
Vom 21. August bis 24. September 2022 fand die zehnte Kompositionsresidenz der Studienstiftung in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn mit den Komponisten Johannes Burgert und Jonas Otte statt. Während der fünfwöchigen Residenz komponierten sie ihre Stücke und wurden dabei von Charlotte Seither, Komponistin und Mitglied im GEMA-Aufsichtsrat und im Präsidium des Deutschen Musikrats, als Mentorin bei ihrer Arbeit begleitet.
Am 24. September wurden ihre Werke beim Abschlusskonzert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn uraufgeführt – gemeinsam mit einem Werk von Jakob Raab, einem von zwei Residenzstipendiaten aus dem Jahr 2020, deren Abschlusskonzert damals aufgrund der Pandemie nur auf digitalem Wege stattfinden konnte.
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums fanden im zweiten Teil des Konzerts drei Uraufführungen von Auftragskompositionen und ein moderiertes Gespräch mit den Komponist:innen und bisherigen Mentor:innen der Kompositionsresidenz Manfred Trojahn, Charlotte Seither und Jan Müller-Wieland statt. Die Werke wurden von der Pianistin Schaghajegh Nosrati präsentiert; sie ist ehemalige Stipendiatin der Studienstiftung und aktuelle „Artist in Residence“ des Beethoven-Hauses.
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9. Kompositionsresidenz 2021
Klänge, die begeistern und Sehnsucht erzeugen: Die Komponistin Lina Posėčnaitė sowie die Komponisten Valentin Ruckebier und Dustin Zorn gaben am 25. September 2021 während eines Konzerts im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses in Bonn einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und präsentierten Uraufführungen.
In ihrer Arbeit wurden die Komponistin und die Komponisten von ihrer Mentorin, der Komponistin Charlotte Seither begleitet, die den klangvollen Konzertabend moderierte. Lina Posėčnaitės Werk „Mist“ (engl. für „Nebel“) wurde von dem Duo „Windspiel“ – Verena Wüsthoff (Blockflöte) und Eva Zöllner (Akkordeon) – aufgeführt. Konrad Jarnot (Bariton) und Austėja Valušytė (Klavier) spielten Valentin Ruckebiers Werk „before and after summer“ als Teil des Zyklus „Song Casket“ für Bariton und Klavier. Abschließend begeisterte das Trio Noir – Sebastian Lange (Saxofon), Zhifeng Hu (Klavier) und Christoph Lindner (Percussion) das Publikum mit einer Uraufführung des Werks „Sehnsucht“ des Komponisten Dustin Zorn.
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8. Kompositionsresidenz 2020
Lina Posėčnaitė und Jakob Raab waren die Komponistin und der Komponist des 8. Residenzstipendiums vom 23. August bis 27. September 2020. Das Abschlusskonzert fand pandemiebedingt am 26. September 2019 auf digitalem Wege statt. Mattia Bonafini und Andraž Malgaj präsentierten „Mühe(los)“ von Lina Posėčnaitė für Helmholtz’sches Lochsirenenfahrrad und Akkordeon; das rein elektronische Werk „Ambulance“ von Jakob Raab wurde von einer Videoinstallation von Samuel Cho begleitet.
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7. Kompositionsresidenz 2019
Eric M. Domènech und Franz Ferdinand August Rieks waren die Komponisten des 7. Residenzstipendiums vom 25. August bis 29. September 2019. Das Abschlusskonzert mit Uraufführungen der beiden Komponisten für Streichquartett bzw. die Triobesetzung Violine-Klavier-Schlagwerk fand am 28. September 2019 im Woelfl-Haus Bonn statt.
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6. Kompositionsresidenz 2018
Matthias Krüger bearbeitete sein Werk K. P. und sein Engel für Akkordeon. Philipp Christoph Mayer komponierte Haus für Flöte, Klarinette, Violine und Violoncello.
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5. Kompositionsresidenz 2017
Stefan Beyer komponierte Bleib hier. Schau zu. Mach kein Geräusch für Mezzosopran und Klavier. Samuel Walther komponierte Duo IV für Charles Koechlin für Flöte und Klarinette.
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4. Kompositionsresidenz 2016
Benjamin Scheuer komponierte Monstrationen, 4 kleine Szenen für Bariton, Bassklarinette, Zuspielung und Licht. Josep Planells Schiaffino komponierte Drei Stücke für Cello und Klavier. Beide Werke wurden am 7. Oktober 2016 uraufgeführt.
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3. Kompositionsresidenz 2015
Konstantin Heuer (Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart) komponierte Aria für Cello und Klavier. Julian Lembke (Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse, Paris) komponierte flux.flous für zwei Violinen. Beide Werke wurden am 10. Oktober 2015 uraufgeführt.
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2. Kompositionsresidenz 2014
Antoine Daurat (Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin) komponierte Dove sei? Récitatif pour trio à cordes et électronique. Damian Scholl (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) komponierte Intimacy für Violine und Klavier. Beide Werke wurden am 4. Oktober 2014 uraufgeführt.
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1. Kompositionsresidenz 2013
Sven Daigger (Hochschule für Musik Karlsruhe) und Alexander Müller (Hochschule für Künste Bremen) komponierten kammermusikalische Werke für Gesang, Klarinette, Cello, Klavier und für Oboe, Cello und Klavier.
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