Geschichte

Geschichte der Studienstiftung

19. Februar 1921

Gründung der studentischen Selbsthilfeorganisation "Wirtschaftshilfe der deutschen Studentenschaft" e.V. in Tübingen, Sitz Dresden, u. a. durch Prof. Dr. Carl Duisberg.

29. Januar 1925

Der Vorstand der Wirtschaftshilfe beschließt die Gründung der Studienstiftung des Deutschen Volkes als Abteilung der Wirtschaftshilfe. Sitz ist Dresden. Die Finanzierung gewährleisten Reich, Länder und Gemeinden.

Sommersemester 1925      

Erstes Auswahlverfahren der Studienstiftung ausschließlich mit Vorschlägen der Schulen aus dem Abiturjahrgang 1925.

Wintersemester 1925/26

Die ersten Vertrauensdozenten der Studienstiftung an den Hochschulen nehmen ihre Tätigkeit auf. Das Auswahlverfahren wird auf die Hochschulen ausgeweitet.

Ab Sommersemester 1927

Die Studienstiftung veranstaltet Regionaltreffen für ihre Stipendiaten sowie Tagungen zu aktuellen hochschulpolitischen Themen.

1929

Umbenennung der Wirtschaftshilfe in Deutsches Studentenwerk.

20. März 1933      

DieHauptausschusssitzung der nationalsozialistischen Deutschen Studentenschaft in Berlin bestimmt die Gleichschaltung des Deutschen Studentenwerkes als politisches Ziel.

2. November 1934

Abwicklung des Deutschen Studentenwerkes und der Studienstiftung, an deren Stelle die "Reichsförderung" als Abteilung des neu gegründeten Reichsstudentenwerkes tritt.

6. März 1948

Neugründung der "Studienstiftung des deutschen Volkes" e.V. in Köln. Sie ist weltanschaulich neutral und setzt sich die Auswahl und Förderung begabter Studierender zum Ziel. Für die Aufnahme sind ausschließlich Begabung und Persönlichkeit relevant.

19. April 1948

Konstituierende Sitzung der Studienstiftung in Stuttgart. Sitz ist Bonn.

Wintersemester 1948/49 

Mit Wiederaufnahme des Lehrbetriebes an den Universitäten erste Aufnahme von Stipendiaten ausschließlich auf Basis von Hochschulvorschlägen aus den Westzonen.

1970 

Gründung des Instituts für Test- und Begabungsforschung der Studienstiftung (ITB) in Bonn, dessen Aufgabenbereich die empirische Bildungs- und Hochbegabungsforschung ist.

Seit 1970

Sommerakademien und regelmäßige Treffen der Vertrauensdozenten.

1970er

Die Studienstiftung versucht, begleitet von Untersuchungen des ITB, das Auswahlverfahren in Schule und Hochschule zu rationalisieren, u.a. durch serielle Tests in Abiturjahrgängen einiger Bundesländer, durch die Einführung automatischer Vorschläge von Vordiplomsbesten und die Kopplung des Vorschlags an Bundeswettbewerbe wie "Jugend forscht".

1975

Feier zum 50jährigen Bestehen der Studienstiftung in Würzburg.

1980ff.

Differenzierung des ideellen Förderangebotes: Sprachkurse, Auslandsaufenthalte, Kooperation mit Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie Großforschungseinrichtungen und ausländischen Universitäten, Ausbau der Künstlerförderung. 

Wintersemester 1989/90

Aufbau der Förderung in den damals neuen Bundesländern.

September 1995

Aufbau der Förderung an den Fachhochschulen.

September 2002

Eröffnung des Berliner Büros.

Oktober 2005

Start des Max Weber-Programms für Stipendiaten der Bayerischen Eliteförderung

2006 bis 2009

Die Zahl der Stipendiaten wächst von rund 6.000 (2006) auf über 10.500 (2009).

 

Februar 2010

Die Studienstiftung führt zusätzlich zum Vorschlagssystem die Selbstbewerbung mit Auswahltest ein (für Studierende im ersten und zweiten Semester).

April 2010

Ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten gründen den Alumniverein "Alumni der Studienstiftung e. V."

Februar 2011

Einführung Botschafterprogramm: Die Studienstiftung initiiert gemeinsam mit Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Alumni das Botschafterprogramm. Ziel: Chancengerechtigkeit beim Zugang zum Stipendium gewährleisten, mit persönlichem Beispiel zur Bewerbung ermuntern.

Sommer 2011

An vielen Hochschulorten werden erstmals Stipendiatensprecher gewählt, die das Programm vor Ort mitgestalten und koordinieren sowie die Interessen ihrer Regionalgruppen gegenüber der Geschäftsstelle und dem Vorstand vertreten.

2011

Erhöhung des Büchergeldes: Der einkommensunabhängige Teil der Studierendenstipendien wird in zwei Schritten erhöht: Nachdem dieser rund 30 Jahre bei 150 DM und später 80 Euro lag, steigt das sogenannte Büchergeld (jetzt: Studienkostenpauschale) zum Sommersemester 2011 auf 150 Euro und zum September 2013 auf 300 Euro.

2013

Der Vorstand der Studienstiftung verleiht seit 2013 die Daidalos-Münze an besonders engagierte Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten.

2014

Die Studienstiftung vergibt seit 2014 den Engagementpreis, seit 2015 den Starterpreis – gemeinsam bilden sie seit 2017 die „Engagementpreise der Studienstiftung“. Außerdem verleiht sie seit 2014 auch zwei Promotionspreise, den Friedrich Hirzebruch-Promotionspreis für Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie den Johannes Zilkens-Promotionspreis für Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

2022

Die Studienstiftung vergibt seit 2022 den Lieselotte Pongratz-Promotionspreis für exzellente Dissertationen auf dem Gebiet der Gesellschaftswissenschaften. Der Johannes Zilkens-Preis, mit dem 2014 bis 2021 Promotionen im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ausgezeichnet wurden, bleibt fortan Arbeiten aus den Geisteswissenschaften vorbehalten.

Quelle für Daten bis 1990

Rolf-Ulrich Kunze: Die Studienstiftung des deutschen Volkes seit 1925. Zur Geschichte der Hochbegabtenförderung in Deutschland. Berlin: Akad. Verl., 2001 (Edition Bildung und Wissenschaft; Bd. 8)