Ekkehard Rathgeber
© Ekkehard RathgeberDer Manager Ekkehard Rathgeber lebt und arbeitet seit 1995 in Shanghai. Dort baute er für die Firma Bertelsmann den Bereich Mediendistribution und Verlage auf und war für das Hongkonger Medienunternehmen Tom Group tätig, eher er und seine Frau sich im Jahr 2006 selbstständig machten. Er gehörte zum ersten Stipendiatenjahrgang, der 1988 zum Studium nach China aufbrach.
Mitte der 1980er-Jahre war es noch mehr als ungewöhnlich, sich für einen Studienaufenthalt in China zu entscheiden, wenn man nicht Sinologie studierte. Wie sind Sie auf China gekommen?
Ich habe mich schon immer sehr für China interessiert. Als Kind hatte ich eine große China-Karte in meinem Zimmer aufgehängt, sie stammte aus einem National Geographic-Magazin mit Berichten über die Ausgrabungen in Xian und den wichtigsten Städten an der Seidenstraße. China hatte für mich den Reiz des Fremden und Abenteuerlichen. Die Vorstellung, einmal in diesem Land leben oder reisen zu können und die Menschen dort kennenzulernen, war außerordentlich attraktiv. Nachdem ich 1986 mein BWL-Studium begonnen hatte, kamen mir ziemlich schnell Zweifel, ob ich mich richtig entschieden hatte. Die Vorlesungen erschienen mir wenig interessant und inspirierend. Beruflich sah ich mich schon in einem langweiligen Routinejob verkümmern. In dieser Situation kam das Angebot der Studienstiftung genau richtig. Nach dem Abschluss meines Vordiploms warteten endlich eine große Herausforderung und ein echtes Abenteuer auf mich.