Finalistin des Engagementpreises 2019: Lena Muhs, International Peace Observers Network e. V.

Lena Muhs engagiert sich für das International Peace Observers Network, das seit 2006 Menschenrechtsbeobachtung in Konfliktgebieten durchführt, aktuell in Mindanao, Luzon und Negros auf den Philippinen. Ziel ist es, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zu schützen. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie die Begleitung und Dokumentation der Arbeit derjenigen, die Menschenrechte  auf den Philippinen verteidigen, und deren Schutz vor Schikane, Verfolgung und tätlichen Übergriffen. Im Interview spricht Lena Muhs über ihre Beweggründe, bisherige Erfolge und nächste Ziele des Projekts, die sie mithilfe der Spendengelder verwirklichen möchte. 

Frau Muhs, was hat Sie zu Ihrem Engagement für das Projekt motiviert?

Was mich besonders motiviert, ist der Arbeitsansatz: Das International Peace Observers Network (IPON) folgt dem Prinzip der Menschenrechtsbeobachtung. Es basiert darauf, dass fast alle Staaten die UN-Menschenrechtscharta unterzeichnet haben. Wenn ein Staat seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, können unabhängige Beobachterinnen und Beobachter Menschenrechtsverletzungen bezeugen und an die Öffentlichkeit bringen.

Was haben Sie bislang mit Ihrem Projekt bewirkt?

IPON ist eine recht junge Menschenrechtsorganisation, die seit 2006 Menschenrechtsbeobachtung in Konfliktgebieten durchführt, aktuell in Mindanao, Luzon und Negros auf den Philippinen. Mit ihrer Arbeit trägt sie dazu bei, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zu schützen, also Menschen, die sich gewaltfrei für den Schutz der Menschenrechte einsetzen und dabei selbst Gefahren ausgesetzt sein können. IPON begleitet die Menschenrechtsverteidiger zum Beispiel zu offiziellen Gesprächen mit Institutionen oder während politischer Versammlungen.

Was war Ihre bislang prägendste Erfahrung?

Ich bin immer wieder beeindruckt, was die schiere Präsenz von Menschenrechtsbeobachterinnen und -beobachtern auszurichten vermag. Denn IPON mischt sich ja nicht aktiv in Konflikte ein, sondern ist lediglich präsent, beobachtet und dokumentiert die Ereignisse vor Ort, um sie staatlichen und internationalen Akteuren gegenüber zur Kenntnis zu bringen. Das reicht aber häufig schon aus, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern.

Wie viele Spendengelder benötigen Sie und wofür werden Sie diese einsetzen?

Wir benötigen Spendengelder in Höhe von 30.000 Euro. Diese werden  wir im Jahr 2019 einsetzen, um unser Tagesgeschäft zu finanzieren. Dazu gehören insbesondere Fahrt-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten, um die Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger zu begleiten, außerdem fördern wir sie zum Beispiel mit Sicherheitstrainings und Vernetzungsworkshops , und nicht zuletzt entstehen Kosten für die Veröffentlichung von Fallberichten und die dazugehörige internationale Lobby- und Kampagnenarbeit. 

Was sind nächste Ziele im Projekt?

Angesichts einer sich verschärfenden Sicherheitslage sollen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger gestärkt werden, die sich öffentlich gegen die Menschenrechtsverletzungen durch den von Präsident Rodrigo Duterte propagierten Anti-Drogen-Krieg wenden. Für das Jahr 2019 planen wir außerdem einen Besuch philippinischer Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger in Deutschland, um in Zivilgesellschaft und Politik für Unterstützung zu werben.

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