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14/01/2022

Wahr/Falsch: Was können wir wissen? Max Weber-Programm läutet Jahresthema 2022 ein

Im Gespräch mit Minister Bernd Sibler und Generalsekretärin Annette Julius. Während des digitalen Neujahrsempfangs des Max Weber-Programms moderierten die MWP-Geförderten Magdalena Seitz, Studentin der LMU München, und Linus Trapp, Student der Universität Würzburg.

Das Max Weber-Programm (MWP) fördert begabte Studierende an bayerischen Hochschulen. Jedes Jahr gibt sich das MWP ein Jahresthema. 2022 befassen sich Stipendiatinnen und Stipendiaten mit der Frage: Was können wir wissen? Um Wissenschaftsskepsis, Informationsflut und das Nicht-Wissen ging es dann auch beim digitalen Neujahrsempfang am 12. Januar.

Zum digitalen Neujahrsempfang des Max Weber-Programms kamen mehr als 250 Gäste zusammen – darunter aktuelle und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Mentorinnen und Mentoren des Max Weber-Programms; Vertreterinnen und Vertreter vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Beirat und Geschäftsstelle.

Gemeinsam mit dem bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung des deutschen Volkes, läutete das Max Weber-Programm das Max Weber-Jahr 2022 ein und gab den Startschuss für das Jahresthema „Wahr/Falsch: Was können wir wissen?“.

„Für mich persönlich ist es wichtig, sich gerade in Zeiten, in denen das Wissen der Welt vermeintlich auf jedem Handy verfügbar ist, die eigenen Grenzen der Erkenntnis immer wieder ins Bewusstsein zu rufen“, so Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Angesichts der allgegenwärtigen Flut an verfügbaren Informationen sei es von entscheidender Bedeutung, diese bewerten und einordnen zu können. Nur so könne man sich ein fundiertes und eigenständiges Urteil bilden.

Generalsekretärin Dr. Annette Julius hob hervor, dass dem wissenschaftlichen Nachwuchs hier eine besondere Rolle zukomme. „Gegen Wissenschaftsskepsis hilft es, wenn sich gestandene wie junge Menschen aus der Wissenschaft heraus daran beteiligen, sowohl wissenschaftliche Ergebnisse zu kommunizieren als auch das Wesen der Wissenschaft selbst zu vermitteln – dass sie beispielsweise beim Klimawandel oder der Pandemiebekämpfung keine punktgenauen Vorhersagen treffen, sehr wohl aber Kausalitäten, Wahrscheinlichkeiten und sogar ihre eigenen möglichen Fehler aufzeigen kann.“ Dieses Wissen auch um das Nicht-Wissen gelte es auszuhalten und in verantwortungsvolles Handeln zu übersetzen.

Festvortrag: „Verschwörungstheorien in der Corona-Krise"

In seinem Festvortrag widmete sich Michael Butter, Professor für amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen, den „Verschwörungstheorien in der Corona-Krise“. Professor Butter gab einen Überblick über Historie und Ursachen von Verschwörungstheorien und stellte dar, dass nicht die Zahl der Verschwörungstheoretiker während der Corona-Krise gewachsen, sondern deren mediale Präsenz insbesondere durch die sozialen Medien verstärkt worden sei.

Musikalisch begleitet wurde der Neujahrsempfang durch Musikvideos von Teilnehmenden der digitalen Jazz-Musiktage 2021 des Max Weber-Programms.

Über das Max Weber-Programm

Mit dem Max Weber-Programm fördert die Studienstiftung im Auftrag des Freistaats Bayern seit 2005 Studierende an bayerischen Hochschulen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden während ihres Studiums individuell begleitet. Neben der finanziellen, fachlichen und persönlichen Unterstützung bietet das Programm eine Förderung für Auslandsaufenthalte ebenso wie ein breites Bildungsangebot. Bisher konnten insgesamt 4.700 Studierende gefördert werden.

Das Max Weber-Programm ist Teil des Elitenetzwerks Bayern, einer Initiative des Freistaats Bayern zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Eine Doppelförderung durch Studienstiftung und Max Weber-Programm ist grundsätzlich möglich.