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10/06/2024

Igor Levit mit dem Deutschen Nationalpreis 2024 ausgezeichnet

Pianist Igor Levit. © Felix Broede

Die Studienstiftung gratuliert ihrem Alumnus, dem Pianisten Igor Levit, zur Verleihung des Deutschen Nationalpreis 2024. Verliehen wird der Preis von der Deutschen Nationalstiftung an Personen oder Organisationen, die sich für Demokratie, gesellschaftliche Teilhabe und den Zusammenhalt in Deutschland und Europa einsetzen.

Die Jury des Deutschen Nationalpreises würdigt in ihrer Begründung Igor Levits Einsatz gegen den „versteckten und offenen Antisemitismus“, mit dem Jüdinnen und Juden nicht erst seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 konfrontiert sind. „Eine Demokratie, die zulässt, dass Minderheiten, zum Beispiel Jüdinnen und Juden, sich nicht mehr sicher fühlen und das Land verlassen, ist keine mehr. Es ist an uns allen, dafür zu sorgen, unser gemeinsames demokratisches Haus zu schützen und zu stärken“, mit diesen Worten nimmt der Pianist uns alle für den Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung in die Pflicht. Den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis erhielt Igor Levit am 7. Juni in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin.

Ausnahmekünstler und engagierterer Bürger

Als vielfach ausgezeichneter Ausnahmekünstler begeistert Igor Levit mit seinen Auftritten auf den Konzertbühnen dieser Welt ein breites Publikum. Seine Strahlkraft als Künstler nutzt er schon seit vielen Jahren, um sich auf und abseits der Bühne mit großem Nachdruck gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sowie für nachhaltigen Klimaschutz, Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Bei seinen täglich stattfindenden digitalen Hauskonzerten zu Beginn der Corona-Pandemie schaffte er es, mit seinem musikalischen Wirken Gemeinschaft in einer Zeit der Isolation zu stiften und wurde 2020 unter anderem für dieses Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Mit seinen künstlerischen Leistungen und seiner gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme verkörpert Igor Levit idealtypisch, was es bedeutet, sich „tatkräftig über die eigenen Belange hinaus“ für unser Gemeinweisen einzusetzen, wie das Leitbild der Studienstiftung formuliert

Igor Levit wurde von 2003 bis 2010 von der Studienstiftung gefördert. Über diese Lebensphase berichtete Igor Levit auch in unserer Portraitserie „90 Jahre, 90 Köpfe“: „Es war eine unglaublich spannende, aufregende und wichtige Zeit. Diese Jahre waren für mich persönlich und für meine Ausbildung von unschätzbarem Wert. Durch die Unterstützung seitens der Studienstiftung ist mir eine Art Freiheit geschenkt worden, die wunderbar war.“

Wir gratulieren sehr herzlich zu dieser Auszeichnung und freuen uns sehr über die Würdigung und Anerkennung seines gesellschaftspolitischen Engagements, die hiermit einhergeht.

Neben dem Deutschen Nationalpreis für Igor Levit verlieh die Deutsche Nationalstiftung auch den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis an das Drei-Religionen-Kita-Haus. Unter den vier Initiatorinnen des Kitahauses im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg befindet sich mit der Rabbinerin Gesa Ederberg eine weitere Ehemalige der Studienstiftung. Mit einer jüdischen, einer christlichen und einer muslimischen Kita unter einem Dach schafft das Drei-Religionen-Kita-Haus einen interreligiösen Begegnungsort, in dem das Zusammenleben der verschiedenen Religionen von Kindheit an gelebt und gestaltet wird. Auch Gesa Ederberg und den anderen Initiatorinnen, Kathrin Janert, Superintendentin Silke Radosch-Hinder und Iman Reimann, gratulieren wir ganz herzlich zu ihrer Auszeichnung.

Mehr Informationen

Portaitserie „90 Jahre, 90 Köpfe“
Pressemitteilung der Deutschen Nationalstiftung zum Deutschen Nationalpreis für Igor Levit