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01/09/2016

Frühe Bildungswege von Meinhof, Mahler und Ensslin: Studienstiftung stellt Förderakten für wissenschaftliche Edition zur Verfügung

Am 12. September erscheint eine wissenschaftliche Edition der Förderakten von Ulrike Meinhof, Horst Mahler und Gudrun Ensslin im Wissenschaftsverlag Vandenhoeck & Ruprecht. Herausgeber ist der Historiker und Politikwissenschaftler Alexander Gallus.

Die Edition enthält die im Zuge ihrer Bewerbung für die Studienstiftung verfassten Lebensläufe von Meinhof, Mahler und Ensslin, Gutachten von Lehrern und Professoren, die Korrespondenz mit der Geschäftsstelle der Studienstiftung sowie die Semesterberichte, in denen die drei Geförderten über ihr Studium berichten, aber auch hierüber hinausgehende Reflexionen mitteilen.

"Meinhof, Mahler und Ensslin sind nicht nur Teil der Geschichte der Studienstiftung, sondern auch Personen der Zeitgeschichte. Es besteht deshalb ein berechtigtes öffentliches Interesse daran, ihre Bildungswege nachzuvollziehen", erläutert Professor Reinhard Zimmermann, Präsident der Studienstiftung. "Mit der Edition haben wir uns auch der Frage nach der Verantwortung der Institution Studienstiftung gestellt. Anhand der vorgelegten Akten kann sich jeder Leser und jede Leserin nun selbst ein quellenbasiertes Bild davon machen, ob die Auswahlentscheidung und Förderung mit den Informationen der damaligen Akteure ‚richtig‘ waren", so Zimmermann weiter.

Ulrike Meinhof und Horst Mahler wurden jeweils 1954 von ihren Schulen für eine Förderung durch die Studienstiftung vorgeschlagen und beide 1955 aufgenommen. Mahler wurde bis 1959 gefördert, Meinhof bis 1960. Gudrun Ensslin wurde 1960 von ihrer Schule vorgeschlagen, eine Förderzusage erhielt sie aber erst 1964, nachdem zwei Bewerbungsanläufe erfolglos waren. Ihre Förderung endete im Juni 1968.

Die Aktenedition „Meinhof, Mahler, Ensslin. Die Akten der Studienstiftung des deutschen Volkes“ wird mit einem Vorwort des Präsidenten der Studienstiftung, Professor Reinhard Zimmermann im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht publiziert.

Weitere Hintergründe zur Aktenedition erläutern der Herausgeber der Edition, Professor Alexander Gallus sowie der Präsident der Studienstiftung, Professor Reinhard Zimmermann in einem ausführlichen Interview, das die Wochenzeitung DIE ZEIT am 1. September veröffentlicht.

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